Das Königreich Belgien ist so was wie die EU in klein: Denn es umfasst mehrere Regionen und Gemeinschaften. Die Flämische Region im Norden grenzt an die Niederlande, recht zentral befindet sich die Region Brüssel-Hauptstadt, die aber von Flandern eingeschlossen ist und im Süden ist die Wallonische Region. Alle drei Regionen verfügen über Regionalparlamente und Regionalregierungen samt gesetzgebenden und ausführenden Organen. Während in Flandern vorwiegend belgisches Niederländisch (Flämisch) gesprochen wird, grüßt man sich in Wallonien zuweilen mit Bonjour. Ein Grund für die Dreiteilung Belgiens besteht in dem seit dem 19. Jahrhundert schwelenden Konflikt zwischen Flandern und Wallonien, der kulturellen, sozialen und sprachlichen Ursprungs ist. In der jüngeren Vergangenheit kommt es vor allen Dingen zu Spannungen, da sich die wirtschaftlich stärkeren Flamen weigern, die frankophonen Wallonen zu subventionieren. Die Region Brüssel ist hingegen international aufgestellt. Das ergibt sich natürlich auch daraus, dass die Hauptstadt neben Straßburg ein Arbeitsort des Europäischen Parlaments ist. In dieser Unterschiedlichkeit ist Belgien wahrlich ein Land der Regionen – mit allen Vor- und Nachteilen. Zusätzlich kennt das politische System auch noch drei Gemeinschaften: Die Flämische Gemeinschaft, die Französische Gemeinschaft und die Deutschsprachige Gemeinschaft in Ostbelgien. Diese Gemeinschaften sind unter anderem für die Bereiche Kultur und Unterrichtswesen zuständig. Die Deutschsprachige Gemeinschaft befindet sich in der Nähe von Aachen und umfasst knapp 80.000 Bürger. Der aktuelle Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist übrigens Oliver Paasch, ein Freund von Joachim Streit. Seine Liste ProDG ist mit den FREIEN WÄHLERN zu vergleichen. Mit dieser kulturellen und sprachlichen Vielfalt vereint Belgien die Tradition Europas in den eigenen Landesgrenzen. Am Ende und über allem thront der König wie die Kommissionspräsidentin. Nicht gewählt aber dennoch mit einer gewissen Macht ausgestattet, das Land, seine Regionen und Gemeinschaften zusammenzuhalten.
Vorgeschlagene Beiträge
Landesparteitag in Mainz: FREIE WÄHLER Rheinland-Pfalz zielen auf Europa
Fraktionsvorsitzender Joachim Streit zum Spitzenkandidaten für die Europaliste gewählt. Mainz. Auf ihrem Parteitag am vergangenen Samstag in Mainz haben die FREIEN WÄHLER Rheinland-Pfalz wichtige Weichen…
Im Trio mit Streit nach Europa
Fulda: Auf ihrem Bundesparteitag in Fulda haben die FREIE WÄHLER ihre Bundesliste für die Europawahl im nächsten Jahr aufgestellt. Die 359 anwesenden Mitglieder wählten dabei…