Von Estland lernen, heißt digital werden

Estland setzt weltweite Standards bei der Digitalisierung der Verwaltung. Der Schlüssel dieser Erfolgsgeschichte liegt im digitalen Personalausweis, der bereits im Jahr 2002 eingeführt wurde. Er kann als Fahrkarte im Nahverkehr, Krankenkassenkarte oder Identifikationsnachweis benutzt werden. Das sind aber nur einige Beispiele, denn insgesamt deckt diese ID-Karte 4.000 öffentliche Dienstleistungen ab. Zum Vergleich: Das deutsche Online-Zugangsgesetz hat zum Ziel, 575 Verwaltungsleistungen zu digitalisieren – und selbst von diesem Anspruch ist die Bundesregierung noch meilenweit entfernt. Estland verfügt sogar – auch zur Sicherung der Daten – über eine E-Botschaft in Luxemburg. Das klingt für uns, die wir durchschnittlich 2,5 Stunden für einen Behördengang benötigen, nach einer futuristischen Welt. Im baltischen Staat ist das längst gelebte Praxis. Mit dem sogenannten „Bürokratt“ gibt es dort sogar digitale Beamte, die rund um die Uhr für die Anliegen der Bürger bereit stehen und im Zweifelsfall auch an die Verlängerung von Dokumenten erinnern. Um Fortschritte bei der Digitalisierung der Bundesrepublik zu erzielen, gibt es eine Voraussetzung – das zeigt Estland ganz deutlich: Es braucht ein einheitliches technisches Rahmenwerk und eben keinen Flickenteppich der Systeme, wie es bei uns üblich is

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